Hundepflege zu Hause

Die regelmäßige Fellpflege ist für Ihren Hund unerlässlich. Für ihn ist das tägliche Kämmen vergleichbar mit unserer eigenen täglichen Körperpflege. Nach dem Kämmen fühlt sich Ihr Hund ähnlich erfrischt wie Sie selber, frisch geduscht und eingekleidet. 

Die Pfoten sind mindestens so wichtig wie sein Fell, denn Ihr Hund sollte sich uneingeschränkt und schmerzfrei bewegen können. Die Ballenunterseiten sollten regelmäßig untersucht und bei Bedarf gepflegt werden, besonders im Winter, wenn Kälte und Streusalz den Pfoten zusetzen.
Die Ballen-Zwischenräume sollten Sie hin und wieder nach Verfilzungen oder Fremdkörpern abtasten. Schon kleine Partikel zwischen den Ballen könnten dem Hund beim Laufen Schmerzen bereiten.
Die Krallen sollten auf ihre Länge hin kontrolliert werden. Wenn ihr Hund eine seiner Pfoten intensiv und immer wieder kehrend ableckt, könnte das auf einen Störfaktor zwischen den Ballen hinweisen.

Die Augen sollten sauber und klar aussehen und außerdem keinesfalls gerötet sein. Wenn Sie die Augenwinkel regelmäßig und vor allem vorsichtig von Augenbutter und Verkrustungen befreien, können Sie damit Augenentzündungen vorbeugen.

Die Ohren sollten auf Sauberkeit und einen gesunden Geruch hin überprüft werden. Fellbüschel in den Gehörgängen können Bakterien- oder Parasitenbefall begünstigen und müssen bei einigen Rassen regelmäßig ausgezupft werden. Das können Sie eventuell selber erledigen aber auch diese Aufgabe auch gerne an einen Profi vergeben.

Die Nase sollte kühl und feucht sein. Ist sie warm und trocken, ist das ein Anzeichen für eine Erkrankung.

Die Zähne lassen sich ein wenig pflegen, wenn der Hund regelmäßig Zahnpflegeprodukte verzehrt. Auch das Zähneputzen mit einem Fingerling kann sinnvoll sein. Nassfutter, welches nach dem Fressen anhaftet, kann die Ablagerung von Zahnstein begünstigen. Besser ist es, harte Brocken zu füttern, da beim Zerbeißen die Zahnoberfläche abgerieben und gereinigt wird. Fragen Sie ihren Tierarzt nach der passenden Ernährung für Ihren Hund. 

Ein äußerlicher Parasitenbefall läßt sich durch regelmäßige Sichtung der bevorzugten Körperregionen oft frühzeitig bemerken. Verstecke bieten insbesondere Hautfalten an den Übergängen zu allen Extremitäten.

Bei regelmäßiger Grundpflege Ihres Hundes, sinkt das Erkrankungsrisiko im Allgemeinen. So manche Erkrankung könnte man auf diese Weise bereits im Vorfeld verhindern oder diese frühzeitig erkennen und durch den Tierarzt behandeln lassen. 

Detaillierte Tipps:

Das Fell
Investieren Sie möglichst regelmäßig Zeit in die Fellpflege, je nach Rasse einmal oder mehrmals wöchentlich. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten bis auf die Hautoberfläche begünstigt die Gesunderhaltung der Haut, fördert die Durchblutung und verhindert das Verfilzen des Felles.

Beginnen Sie mit einer feinen Bürste auf dem oberflächlichen Haar und benutzen Sie zum Ende des Bürstvorganges einen Metallkamm aus dem Heimtierbedarf-Handel, um zu kontrollieren ob das Fell Verknotungen hat. Im Falle von Verknotungen können diese mit dem Metallkamm vorsichtig gelöst und ausgekämmt werden. Entfilzungsspray kann diesen Vorgang vereinfachen.

Für den Hund ist das tägliche Kämmen vergleichbar mit unserer eigenen, täglichen Körperpflege. So fühlt sich Ihr Hund nach dem Kämmen ähnlich erfrischt wie Sie selber, wenn Sie frisch geduscht und eingekleidet sind.

Die Pfoten

Ihr Hund kann seine Schuhe nicht wechseln, so wie wir. Deshalb ist es wichtig darauf zu achten, dass die Ballen gesund aussehen und keine Risse haben. Bilden sich kleine Risse an den Ballen, so benötigen diese dringend Pflege. Ein Hund mit „Schrunden“ in den Ballen wird versuchen, diese Schrunden durch Ablecken selber zu heilen, was aber meistens nicht gelingt. Dann wird es dringend Zeit einzugreifen, um dem Hund Schmerzen zu ersparen.
Bei hellen Hunden verfärbt sich in der Regel das Fell durch stetes Lecken an den Pfoten braun. Das ist ein Anzeichen zur Erkennung des Problems!

Die Pfoten können mit lauwarmem Wasser oder einem Calendula-Bad abgewaschen und anschließend mit einer milden Pflegecreme behandelt werden, z.B. mit Melkfett, Hirschtalg, Vaseline oder einer Pfotenschutzsalbe. Regelmäßig angewendet sollte sich die Qualität der Ballen bessern und Ihr Hund kann wieder völlig ungehindert und schmerzfrei laufen.

Ein weiteres Pfotenproblem kann durch überlange Krallen entstehen.
Das hörbare Trippeln beim Laufen ist übrigens kein Anzeichen dafür, dass die Krallen geschnitten werden müssen, denn es ist normal, dass die Krallen beim Abrollen der Pfote den Boden berühren und als leises Trippeln zu hören sind.

Wenn die Krallen zu lang sind, werden jedoch die Zehen immer weiter nach oben gebogen. Dann hindern sie den Hund an seiner gesunden Weise der Fortbewegung, können beim Laufen schmerzen und das kann sogar ungünstige Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat haben.

Schauen Sie sich die Pfoten Ihres ruhig stehenden Hundes an; die Krallen sollten den Boden nicht berühren, sondern leicht darüber schweben. Berühren die Krallen jedoch den Fußboden, sind sie auf jeden Fall zu lang! Die Länge jeder Kralle ist einzeln zu beurteilen und gegebenenfalls einzukürzen.

Die Daumenkrallen an den Vorderbeinen und Wolfskrallen an den Hinterbeinen werden gar nicht abgenutzt und sollten deshalb in regelmäßigen Abständen kontrolliert und eingekürzt werden.

Die Augen
Hunderassen mit großen, etwas vorstehenden Augen sind besonders anfällig für Augeninfektionen. Im Einzelfall kann es sinnvoll sein, die Hundeaugen täglich zu reinigen. Hundeaugen sollte man von außen nach innen mit lauwarmem Wasser auswischen, jedoch keinesfalls mit Kamille oder Borwasser, da diese Flüssigkeiten das Hundeauge reizen.

Helle Hunde neigen zu Fellverfärbungen unter den Augen, wenn diese ständig leicht tränen. Klären Sie mit Ihrem Tierarzt ob eine Erkrankung vorliegt. Kann diese ausgeschlossen werden, könnte man hier in Absprache mit dem Tierarzt, eventuell unter zur Hilfenahme von homöopathischen Mitteln, zumindest einen Rückgang des Tränenflusses erreichen.

Die Ohren
Bei Hunden mit stehenden Ohren sind selten Ohrprobleme zu erwarten. Die Ohren werden gut belüftet und Keime haben kaum eine Chance. Anders sieht es bei Hunden mit Kipp- oder Schlappohren aus! Durch die schlechtere Belüftung können sich im Innenohr schnell Keime ansiedeln und dadurch eine Ohrenentzündung hervor rufen. Aus diesem Grund sollten jene Hunderassen mit Kipp- oder Schlappohren regelmäßig einer Ohrenkontrolle unterzogen werden. Das bietet sich am Abend an, wenn der Hund sich ankuscheln möchte oder bei Gelegenheit einfach mal zwischendurch.

Prüfen Sie, ob die Ohren sauber aussehen, eher blass und kühl wirken und nicht unangenehm riechen. Sind sie extrem rosa, übermäßig warm oder riechen streng, so sollten Sie Ihren Tierarzt auf eine eventuelle Ohrenerkrankung ansprechen. Ein Merkmal für trockene Ohren/Ohrleder ist es, wenn der Hund sich die Ohren an einer rauen Oberfläche (Sofa, Teppich) reibt, um den Juckreiz an den Ohrledern zu lindern. Hier kann man mit einer milden Pflegecreme helfen.

Sollten die Ohren einer intensiven Reinigung bedürfen, so träufeln Sie ein wenig Ohrenpflege-Lotion in die Ohren und verkneten sie diese vorsichtig mit dem Ohr: Ohrleder von außen so kneten, dass die Lotion sich im Innenohr verteilt. Dadurch gelöste Verschmutzungen lassen sich im Anschluss daran gut mit einem weichen Tuch/Papiertuch auswischen. Die Verwendung von Wattestäbchen ist nicht zu empfehlen, da Hunde bei der Ohrenpflege häufig spontan den Kopf schütteln und dann eine Verletzung des Trommelfelles die Folge sein könnte.

Um die gute Belüftung hängender Ohren zu unterstützen, sollten die Haare, die im Gehörgang wachsen, regelmäßig entfernt werden. Hundefriseure oder Tierärzte erledigen das gern für Sie, ansonsten können Sie das auch selber erledigen wie nachfolgend beschrieben:
Klappen Sie das
Ohrleder nach außen und zupfen dann mit Daumen und Zeigefinger die Haare aus dem Ohrinneren. Wenn Sie mehr Übung haben und der Hund die Prozedur kennt, können Sie dazu auch eine abgerundete Pinzette verwenden. Wichtig ist hierbei, den Kopf des Hundes gut festzuhalten, damit er beim spontanen Kopfschütteln keine Verletzung des Trommelfelles erleidet.

Die Zähne
Durch regelmäßige Zahnpflege lässt sich das Problem von Zahnsteinbildung einschränken. Beginnen Sie bereits im Welpenalter mit der Zahnpflege. Finden Sie eine Hunde-Zahnpasta, die dem Hund zusagt und bauen Sie die Zahnpflege spielerisch auf. Putzen Sie immer vom Fleisch in Richtung Zahn, nie umgekehrt! Zahnsteinbildung begünstigt Zahnfleischprobleme und damit auch den späteren Zahnausfall. 

Bei Hunden mit starkem Zahnstein muss der Tierarzt den Hund sedieren/narkotisieren, um diesen entfernen zu können. Im Laufe der Zahnstein-Entfernung wird ersichtlich, welche Zähne noch ausreichend Halt haben oder welche bereits stark gelockert sind. Lockere Zähne müssen dann leider entfernt werden.

Parasiten
Flöhe und andere Parasiten sind lästige Gesellen und für Ihren Hund eine echte Qual. Deshalb untersuchen Sie ihn regelmäßig, um einen eventuellen Befall frühzeitig zu bemerken. Die Leistengegend, die Achseln, der Genitalbereich und die Ohrenfalten sind die bevorzugten Regionen dieser Mitbewohner.

Um bereits vorhandenen Befall los zu werden, gibt Ihnen ihr Tierarzt gerne Produkte, Hilfen und Informationen an die Hand, besonders in Hinsicht auf Reinigung der Wohnung, Liegestellen uvm.

Würmer sind ebenfalls unangenehme Untermieter für den Hund. Regelmäßige Wurmkuren sind wichtig für Ihren Hund, damit er wurmfrei und gesund bleibt. Viele Präparate sind im Drei-Monats-Rhytmus zu verabreichen und sind beim Tiearzt erhältlich. Die Dosis richtet sich nach dem Körpergewicht des Hundes. Möchten Sie lieber natürliche Substanzen zur Vorbeugung oder Entwurmung nutzen, so wenden Sie sich z.B. an einen Tierheilpraktiker.

Nimmt ihr Hund ab, obwohl er gut frisst oder wirkt sein Fell stumpf, kann das bereits ein Anzeichen für einen Wurmbefall sein. Gehen Sie dann bitte zum Tierarzt, er wird die passende Entwurmung für Ihren Liebling
aussuchen.

Zecken setzen sich meistens bei Spaziergängen durc
h die Landschaft auf den Hund. Überprüfen Sie nach Ihrer Heimkehr, ob Ihr Hund einen ungebetenen Gast mit nach Hause gebracht hat. Oft krabbelt die Zecke noch auf der Felloberfläche herum, bevorzugt auf der Nase, mit welcher die Hunde gern durch das Gras streifen.Sollte eine Zecke sich bereits eingebohrt haben, so kanndiese mit einer Zeckenzange vorsichtig entfernt werden. Alternativ suchen Sie Ihren Tierarzt auf, der das für Sie erledigt.

Eine regelmäßige Parasiten-Kontrolle könnte man folgendermaßen organisieren:

Wenn Sie Ihren Hund jeden Morgen zur Begrüßung in seinem Nachtkörbchen den Bauch kraulen, empfindet er das als schönes Ritual. Er wird sich nach der Eingewöhnungsphase dafür genüsslich auf den Rücken drehen und Sie können ihn stressfrei absuchen. Die Parasiten werden relativ früh bemerkt und Sie können eigenständig, oder in Abstimmung mit dem Tierarzt, unverzüglich Gegenmaßnahmen ergreifen.
Share by: